Zusammenarbeit mit der Werkstatt „ImPerfekt“: Einblick in die Produktion von nobilee®
Einen sehr wichtigen Partner haben wir mit der Werkstatt „ImPerfekt“ von den Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung (BWB) gefunden, die das nobilee® in größeren Stückzahlen produzieren konnten. Wir teilen die Philosophie, nachhaltige und sinnstiftende Produkte zu entwickeln – sowohl für NutzerInnen als auch für die MacherInnen dahinter.
Handarbeit mit Herz
In liebevoller Handarbeit wird jedes einzelne nobilee® von den Mitarbeitenden der Werkstatt hergestellt. Angefangen vom Sägen und Schleifen der Holzleisten, über die Lochung und das Brandstempeln, bis hin zur sehr komplexen „Einfädellung“ und dem Konfektionieren – jeder Schritt wird sorgfältig ausgeführt.
Die Suche nach der richtigen Werkstatt
Am Anfang stand die Suche nach der richtigen Werkstatt. Mir war klar, dass ich das nobilee® nicht alleine produzieren kann. Es sieht zwar einfach aus, ist aber in der Produktion komplex. Es mussten sowohl Tischlerarbeiten als auch handwerklich knifflige Näharbeiten geleistet werden, sowie das Konfektionieren bis zum Endprodukt. Und die Produktion sollte lokal stattfinden. Wer macht so etwas hier in Berlin?
Zusammenarbeit mit einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung: Was bedeutet das?
Diese Frage wurde mir immer wieder gestellt und sie ist nicht ganz einfach zu beantworten. Für mich war es ein inspirierender Prozess und ich habe viel während dieser Zusammenarbeit gelernt.
Es gibt verschiedene Werkstätten, die handwerkliche Arbeiten anbieten. Die meisten davon sind soziale Einrichtungen von unterschiedlichen Trägern. Nach einer Auswahl musste ich mich mit dem nobilee® sozusagen bei verschiedenen Werkstätten bewerben. Sowohl das Produkt muss zur Werkstatt passen, die Machbarkeit und Philosophie, als auch die Fähigkeiten der Werkstattmitarbeitenden und natürlich die Kosten.
Da das nobilee® in seiner Philosophie sehr nachhaltig ist und es um Kreativität geht, waren die meisten Werkstätten gleich begeistert. Aber es passte nicht immer in die Leistungen der Werkstätten und den handwerklichen Fähigkeiten der MitarbeiterInnen.
Arbeit und Gemeinschaft
Bei allen Werkstätten finden Menschen mit den unterschiedlichsten Einschränkungen eine Arbeit. Das bedeutet, Menschen, die im leistungsorientierten Arbeitsleben meist keine Chance haben, finden hier Aufgaben, Wachstum, Gemeinschaft, Sinn, Struktur, Freundschaft, Hilfe und Einkommen.
Ich kann hier nur für die Werkstätten sprechen, welche ich kennengelernt habe. Jede Werkstatt richtet sich nach den Fähigkeiten und Befindlichkeiten ihrer MitarbeiterInnen. Das heißt, sie produzieren Produkte oder bieten Dienstleistungen an, die sie auch in einer Qualität bewältigen können, um professionell am Markt teilzunehmen.
Die Herausforderung und der Erfolg
Das nobilee® war für die Kunstwerkstatt „ImPerfekt“ genau das Richtige. Hier arbeiten MitarbeiterInnen, die geistig, psychisch oder körperlich eingeschränkt sind. Entweder entscheiden sie selbst, was sie machen wollen, oder die SozialarbeiterInnen schlagen Projekte vor. Sie fordern und fördern die unterschiedlichen Arbeitsgruppen mit neuen Aufgaben. Manchmal klappt’s, manchmal auch nicht.
Zusammen mit den beiden Werkstattleitenden teilten wir die Produktion vom nobilee® in viele kleine Einzelschritte auf. Für jeden Schritt gab es eine speziell ausgesuchte kleine Gruppe an Mitarbeitenden. Nach jedem Testlauf gab es eine Feedbackrunde und wir haben einzelne Maßnahmen nochmals angepasst. Dann haben wir die ganze Produktionskette einfach ein paar Mal durchgespielt, bis alle zufrieden waren und die „richtige“ Produktion starten konnte.
Was hier also auch eine große Rolle gespielt hat, war der persönliche Erfolg jedes einzelnen Mitarbeitenden sowie der ganzen Gruppe. Es braucht Zeit und extrem viele soziale Kompetenzen, so etwas herzustellen. Wir waren alle sehr stolz, so ein schönes Produkt hergestellt zu haben. Jetzt muss es sich nur noch verkaufen. 😉